Betritt man das Café Jasmin in der Maxvorstadt, macht man gleichzeitig eine kleine Reise in die Vergangenheit. Als ich 2002 nach München gekommen bin und mich eine Freundin dort treffen wollte, habe ich beim abschließen meines Fahrrades erstmal überlegen müssen, ob ich mich in der Adresse getäuscht habe.
Der erste Eindruck von Außen ist aber auch eher abschreckend. Omi´s Rüschengardinen, nostalgischer Schriftzug und im großen und ganzen alles ein ziemlich altbackener Kaffeehausstil der 50er Jahre. Grüne Samtsofa’s und Sessel, die Bar ist mit cremefarbenen Leder gepolstert, viel Gold und Schnörkel. So falsch lag ich mit diesem Eindruck dann auch nicht. „Eröffnet wurde das Café 1948 von Irmin Bunjes zunächst noch in einem Flachbau neben dem Lenbachhaus, nach dem Abriss zog es dann in die heutigen Räume in der Augustenstraße um“. Die Einrichtung ist geblieben, auch den legendären Kaffee Diplomat mit Sahne und Eierlikör gibt es noch. Und die leckere Kuchen und Torten könnten auch prima von meiner Oma gebacken sein. SO, und jetzt geht es auch hier um den ersten Eindruck, ‚erste Eindrücke können täuschen‘. Oder nehmen wir noch diesen dazu, ‚lass dich nicht von Äußerlichkeiten täuschen!.
Die Speisekarte des Cafés ist modern und täglich wechselnd, eine ausreichende Auswahl an Frühstück ist vorhanden (Vegan gibt´s auch) und am Abend gibt´s bis 1:00 Cocktails. Also mal ehrlich, da ist außer der Einrichtung nichts mehr altbacken. Der Kaffeeklatsch mit der Freundin war auch nicht der letzte, den ich in diesem Café geführt habe. Wer gerne mal eine kleine Zeitreise in die 50er Jahre machen möchte, sollte unbedingt nen Kaffee dort trinken!
Originalfoto: Café Jasmin